If you suspend your transcription on amara.org, please add a timestamp below to indicate how far you progressed! This will help others to resume your work!
Please do not press “publish” on amara.org to save your progress, use “save draft” instead. Only press “publish” when you're done with quality control.
Warum fällt uns Menschen Klimaschutz eigentlich so schwer? Und passt die Lösung für dieses Problem vielleicht in unsere Hosentasche? Im Vortrag explorieren wir die Psychologie der Ressourcenregulation auf der Suche nach einem ultimativen digitalen Kompass für den Umgang mit unserem täglichen CO2-Budget.
Jede Sekunde unseres Lebens ist Ressourcenregulation. Wir atmen ein – und wir atmen aus. Wir warten auf den Bus und zählen noch kurz das Kleingeld ab. Wir merken die körperliche Anstrengung, wenn wir mit dem Rad fahren. Nur noch kurz schauen, ob ich neue Nachrichten habe.
Was haben Geld, Zeit, Mobilität, Information, Strom, Schokolade und Gesundheit gemeinsam? Es sind alles Ressourcen. Und für alle Ressourcen gilt das gleiche psychologische Prinzip: Wir versuchen Gewinne zu erzielen und Verluste zu vermeiden. Wir sind dabei aber nicht komplett rational.
Die psychologische Verhaltensökonomik schenkt uns mit der Prospect Theory ein kompaktes und extrem praxistaugliches Modell, mit dem wir die menschliche Ressourcenregulation in Worte und Zahlen fassen können. Nicht umsonst gab es bereits zwei Wirtschaftsnobelpreise für Forschung in diesem Bereich. Aber was hat das alles mit Klimaschutz zu tun? Na klar – auch CO2 ist eine Ressource. Und unsere Ressourcenregulation hat hier tatsächlich eine gewisse Schieflage. Aber es ist schon auch wirklich schwer, die Ressource CO2 erfolgreich in die tägliche Handlungsregulation zu integrieren. Und was bzw. wie viel ist das überhaupt genau – dieses CO2? Für den Umgang mit Zeit und Geld haben wir wenigsten ein paar sinnvolle technische Tools entwickelt und bekommen es ja auch dort nicht immer hin, uns halbwegs vernünftig zu verhalten.
Was also tun gegen den allgemeinen Klimaanalphabetismus? Technik hat uns das eingebrockt. Soll Technik das Problem mal auch wieder lösen. Bauen wir doch einen CO2-Tracker und schenken so allen Menschen einen digitalen Kompass für den täglichen Umgang mit der abstrakten Ressource CO2. Schließlich hat das beim Thema Gesundheit mit den Fitnesstrackern doch auch wunderbar funktioniert.
Wie sehen: Wir haben ein paar ganz gewaltige Probleme zu lösen, wenn wir den ultimativen CO2-Tracker für unsere täglichen Konsumhandlungen erschaffen wollen. Im Vortrag gibt es eine Übersicht über ein paar wirklich große Probleme, und ein paar wirklich noch nicht besonders zufriedenstellende Lösungsansätze. Von der Ökobilanzierung zum optimalen Interfacedesign – das muss doch irgendwie besser gehen.