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Es wird immer wieder behauptet, die Einführung generativer KI-Systeme wie ChatGPT und Midjourney habe eine neue Ära der Möglichkeiten eröffnet, insbesondere im Bereich der digitalen Barrierefreiheit. Diese Technologien und Unternehmen versprechen, den Alltag von Menschen mit Behinderungen durch innovative Lösungen zu erleichtern. Beispielsweise ermöglichen neue, multi-modale Large Language Models die Generierung von Alternativtexten, die visuelle Inhalte für sehbehinderte Nutzer\*innen zugänglicher machen könnten. Auch die Erstellung von Texten in Leichter Sprache kann durch diese Modelle vereinfacht werden, wodurch Informationen für Menschen mit Lernbehinderungen oder Nicht-Muttersprachler\*innen leichter verständlich werden können.
Doch die Integration von KI in unseren Alltag als behinderte Menschen bringt nicht nur Vorteile. Trotz der neuen Fähigkeiten von KI-Systemen kommen einige neue Herausforderungen hinzu. Dazu gehören unter anderem reproduzierter Ableismus, neue für uns unsichtbare Barrieren und der zunehmende gesellschaftliche Unwille, Barrierefreiheit und somit echte Inklusion zu schaffen, wenn Hilfsmittel immer besser werden. Unter Umständen werden Menschen mit Behinderung in einem gesellschaftlichen Kontext noch unsichtbarer, als sie es sowieso sind.
Bei meiner Arbeit als Beraterin für digitale Barrierefreiheit und als sehbehinderte Person spreche ich mittlerweile täglich über generative KI. Neben den vielen Möglichkeiten, die mir diese Systeme persönlich eröffnen, sehe ich aber auch viele Herausforderungen, denen wir in naher Zukunft entgegentreten müssen. Es ist daher unerlässlich, dass wir die Entwicklung von KI-Tools kritisch begleiten, um eine inklusive digitale Zukunft zu gestalten, in der technologischer Fortschritt Hand in Hand mit menschlicher Vielfalt geht. Im Vortrag werfe ich einen detaillierten Blick auf alle diese Punkte, ordne ein und diskutiere, was dafür notwendig ist.